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iPhone 12 im Macwelt-Test: Darum können Sie auf das "Pro" verzichten

  • October 21,2022
  • Barbara Krüger

Apple räumt Schwächen des Vorgängers aus und macht das iPhone 12 so gut, dass man sich das Geld für das Pro-Modell auch sparen kann. Der Test verrät die Details.

Die letzte iPhone-Generation hat bereits gezeigt, dass das "Standard"-Modell extrem erfolgreich sein kann. So verkaufte Apple in der ersten Jahreshälfte 2020 ganze 37,7 Millionen iPhone-11-Modelle, womit es das meistverkaufte Smartphone überhaupt ist . Die beiden Pro-Modelle liegen mit insgesamt 15,4 Millionen verkauften Exemplaren deutlich dahinter. Um an den Erfolg anzuknüpfen, beseitigt Apple beim iPhone 12 die Schwächen des Vorgängers und macht das Handy so gut, dass Sie auf das "Pro" verzichten können.

Inhaltsverzeichnis

Design und Display: Kanten statt Rundungen Leistung: A14 Bionic zeigt, was es kann Kamera: Dual-Cam statt Dreifach-Kamera wie beim Pro Akku und Ladegerät Fazit zum iPhone 12

Design und Display: Kanten statt Rundungen

Design: Apple verabschiedet sich von den Rundungen und macht sein iPhone 12 wieder kantig – und das ist auch gut so. Das iPhone 12 legt damit einen eleganten Look an den Tag und fühlt sich sehr hochwertig an. Dass die Display-Ränder noch immer noch nicht so dünn sind, wie bei vielen Android-Handys, stört dabei gar nicht. Der Übergang vom Rahmen zum Display ist nicht spürbar, als sie es aus einem Stück – sehr gelungen! Der Rahmen, der farblich auf die Rückseite abgestimmt ist, besteht aus Aluminium und nicht aus Edelstahl wie bei den Pro-Varianten. Das Glas auf der Rückseite ist gegenüber dem beim Vorgänger doppelt so stabil gegen Sturzschäden. Das liegt aber allein am kantigeren Design, das iPhone 12 fällt also nur halb so oft auf die Rückseite und eher auf die Kanten. Mit dem Ceramic Shield auf der Vorderseite ist das Display sogar vierfach besser geschützt. Das iPhone 12 ist übrigens staub- und wasserdicht, weshalb Sie das Handy bei Verschmutzung auch einfach unter Wasser reinigen können.

Das iPhone 12 besitzt weiterhin die breite Notch, die Sie von den vorherigen Modellen kennen. Sie entsperren das Handy per Gesichtserkennung (Face-ID). Einen Fingerabdruck-Sensor im Display-Glas wie bei einigen Android-Modellen oder im Ein/Aus-Schalter wie beim iPad Air 4 gibt es leider nicht, was vor allem in der aktuellen Zeit mit Gesichtsmasken sehr praktisch gewesen wäre, um nicht immer den PIN-Code eingeben zu müssen.

Display: Während Apple beim iPhone 11 "nur" auf einen LCD setzte, bekamen Kunden ausschließlich in den Pro-Modellen einen OLED-Bildschirm, der Inhalte brillanter anzeigt. Diese Schwäche räumt Apple in diesem Jahr beiseite, denn das iPhone 12 hat das gleiche OLED-Display wie das im iPhone 12 Pro. Dank OLED zeigt der Screen ein sattes Schwarz und gute Kontraste (2.000.000:1) und die Helligkeit hoch genug (1200 nits), sodass Sie ihn auch bei Sonnenlicht noch ablesen können. Die Schärfe des Bildschirms ist sehr gut, einzelne Pixel sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen.

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Kein 120 Hertz : Zwar ist der Bildschirm des iPhone 12 wirklich gut, doch leider fehlt ihm die hohe Bildwiederholrate von 90 oder sogar 120 Hertz, die bei Top-Handys mit Android in diesem Jahr Standard ist. Durch die höhere Hertz-Zahl scrollen Sie noch smoother durch das Menü, Bewegungen wirken flüssiger. Aktuellen Gerüchte zufolge heißt es, dass 120 Hertz im nächsten iPhone zu erwarten sind.

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Ceramic Shield: Beim Display-Glas spricht Apple vom sogenannten "Ceramic Shield" , das viermal so stabil sein soll und so den Screen besser vor Schäden schützt. Die höhere Stabilität der neuen Displays basiert auf Technologie des Herstellers Corning, bekannt für sein besonders stabiles „Gorilla Glass“. Das neue Material besteht aus nanokeramischen Kristallen, die in die Glasmatrix eingebettet sind. Im Unterschied zu üblicher Glaskeramik sind die Kristalle kleiner als die Wellenlänge des Lichts und dadurch lichtdurchlässig. Zusätzlich bilden sie ineinandergreifende Strukturen, was zu hoher Fehlerbeständigkeit führt. Dazu können Risse aufgehalten und abgelenkt werden. Laut Apple sorgt zusätzlich noch das neue Design für höhere Stabilität, da das Display bündig an den Ecken anliegt.

Leistung: A14 Bionic zeigt, was er kann

Die gesamte iPhone-12-Generation arbeitet mit dem neuen Chip A14 Bionic. Bei der Performance macht es also keinen Unterschied, ob Sie zum Pro greifen, das iPhone 12 kaufen oder sich für das Mini entscheiden, das ab November verfügbar sein wird. In jedem Benchmark-Test erreicht das iPhone 12 Bestwerte wie auch schon neue iPad Air 4 . In der Praxis bedeutet es, dass Sie unterwegs auf Ihrem auch problemlos zocken oder mit mehreren Programmen gleichzeitig arbeiten können. Welche Verbesserungen er im Detail mitbringt, lesen Sie in diesem Artikel .

5G: Das iPhone 12 unterstützt jetzt auch erstmals 5G und ist damit für die Zukunft gewappnet, in der 5G auch hierzulande flächendeckender verfügbar sein wird. Laut Apple sind hierbei Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde möglich.

Kamera: Dual-Cam statt Triple-Cam wie im Pro

Apple verbaut im iPhone 12 wieder eine Dual-Kamera auf der Rückseite. Es ist fast alles gleich geblieben, so befindet sich über der Standard-Weitwinkelkamera eine Ultraweitwinkel-Cam. Allerdings hat Apple hier etwas nachjustiert und dem iPhone 12 eine Weitwinkelkamera mit f/1,6 Blende spendiert, im iPhone 11 (Pro) ist noch eine Weitwinkelkamera mit f/1,8 Blende dabei. Die neue Kamera ist also etwas lichtstärker geworden, Apple spricht von einer um 27 Prozent höheren Ausbeute. Bei der Farbwiedergabe bzw. -codierung setzt Apple mittlerweile auf die dritte Generation vom intelligenten HDR. Die Ultraweitwinkel-Cam hat ein Sichtfeld von 120 Grad und bietet jetzt Funktionen, die es bislang nur in der Standard-Kamera verfügbar waren: Deep Fusion und der Nachtmodus. Durch mehrere Einzelbilder mit unterschiedlicher Belichtungszeit setzt das iPhone 11 ein Foto zusammen.

Wir werden die Kamera noch einem ausführlichen Test unterziehen und sie gegen die besten Smartphone-Kameras auf dem Markt antreten lassen, um wirklich beurteilen zu können, wie gut die Qualität ist. Bisher können wir sagen, dass die Fotos scharf und detailreich sind. Die Kamera ist bis auf den Lidar-Sensor identisch zur iPhone-12-Pro-Kamera. Hier gibt es zusätzlich auch noch eine Tele-Kamera.

Akku und Ladegerät

Dem iPhone 12 liegt kein Ladegerät bei, lediglich ein USB-C-Lightning-Kabel. Heißt: Wenn Sie keinen Lade-Adapter besitzen, müssen Sie diesen separat kaufen.Sie können auch zu Drittanbieter-Netzteilen greifen, sofern diese unterstützt werden. Das dürfte der Fall sein, sofern diese auf USB-C Power Delivery (PD) setzen. Wir haben es mit einem 20-Watt-Netzteil von Anker ausprobiert, das unser iPhone 12 mit Strom versorgen kann.

Wie auch im Pro steckt in der Rückseite des iPhone 12 ein Magnet. Unter anderem bietet Apple eine drahtlose Ladestation, auf der sich das iPhone 12 automatisch dank Magnet positioniert und liegen bleibt. Zusätzlich gibt es Hüllen mit Magnethaftung sowie andockbare Halter für Bankkarten & Co.

Akkulaufzeit: Im praxisnahen Surftest rufen wir ständig verschiedene Webseiten auf bei halber Display-Helligkeit. Hier läuft das iPhone 12 knapp 13,5 Stunden. In der Praxis muss Ihr Apple-Handy erst am nächsten Morgen wieder an die Steckdose.

Fazit zum iPhone 12

Gegenüber dem iPhone 11 hat Apple beim iPhone 12 wichtige Punkte verbessert. Das Smartphone hat einen neuen, kantigen und modernen Look, einen besseren Bildschirm und eine stärkere Kamera. Interessant ist, dass die Key-Features wie der besonders schnelle A14-Chip und 5G mit dem iPhone 12 Pro identisch sind. Heißt: Wenn Sie auf die Kamera-Features des Pro-Modells und den Edelstahl-Rahmen verzichten können, dann sollten Sie definitiv zum iPhone 12 greifen und sich den Aufpreis von über 240 Euro sparen. Besitzen Sie ein iPhone 11, dann können Sie getrost bei diesem Modell bleiben. Nur, wenn Sie die Vorteile von 5G nutzen wollen und das neue Design bevorzugen, dann lohnt sich ein Wechsel.

Ihr bisheriges Smartphone können Sie übrigens über eine Gebrauchtbörse zu Bargeld machen. Apple bietet hierzu sein sogenanntes „ Trade In “ Programm an, welches aber eher schlechte Konditionen bietet. Abhängig von Alter und Modell bezahlen andere Dienste wie Flip4new , Rebuy oder Zoxs deutlich attraktivere Preise für ein gebrauchtes Gerät. Auch WirKaufens und Rankauf bieten Bares für gebrauchte Smartphones und viele andere elektronische Geräte. Beim Kauf eines neuen iPhones können Sie somit unterm Strich sparen, wenn Sie das bisher verwendete Smartphone ohnehin nicht mehr brauchen und in einer Schublade verstaubt.

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