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Jabra Elite Sport: EarBud für ambitionierte Sportler

  • December 09,2022
  • Barbara Krüger

Für den Sport besser geeignet als Apples AirPods: Die Jabra Elite Sport begeistern mit sicherem Sitz, anständigem Klang und einer sehr guten Trainingsapp.

Musik beim Sport: Die einen meinen, das lenke nur vom Training ab, für andere geht es nicht ohne. Nun müssen Kopfhörer, die man zum Laufen oder Radeln, zur Gymnastik oder Krafttraining ins Fitnessstudio mit nimmt, andere Qualitäten beweisen als Over-Ears für das Wohnzimmer oder Tonstudio.

Leicht müssen sie sein und gegen Schweiß resistent. Der Klang darf nicht zu kurz kommen, vor allem müssen sie aber fest im Ohr halten. Bei letzterem Kriterium sind Apples AirPods in unserem Test durchgefallen , ohne ein Sicherungsband würden wir die nicht einmal mehr zum Spazieren mitnehmen. Die In-Ear-Kopfhörer Elite Sport von Jabra haben mit den AirPods aber eine Gemeinsamkeit: Sie kommen ohne ein Kabel und auch ohne Sicherungsband aus. Der erste Unterschied fällt aber schon beim Auspacken ins Auge: Jabra besteht bei seinen Kunden nicht auf ein Normohr, sondern liefert Aufsätze in drei Größen und zwei Materialien für die Treiber aus, wir haben also insgesamt zwölf Silikon- oder Schaumstoffkissen zur Auswahl. Da müssten doch zwei dabei sein, die auch uns passen.

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Bedingt guter Sitz - feiner Klang

Es ist aber wieder das linke Ohr, das Probleme macht: Keines der Teile will wirklich passen. So kommt uns der Sound ein wenig blechern und flach vor, trotz guten Sitzes im rechten Ohr. Drücken wir die Hörer so fest in die Gehörgänge, dass es beinahe weh tut, merken wir, dass die Jabras durchaus klangliches Potential haben, mit satten Bässen, ausgewogenen Mitten und nicht zu spitzen Höhen. Aber wir wollen die Dinger auch nicht im Wohnzimmer oder einem Tonstudio tragen, sondern beim Sporteln - da können wir in Sachen Klangqualität durchaus Abstriche machen. An vom Hörgeräteakustiker individuell angepasste Ohreinsätze kommen die Lösungen von der Stange einfach nicht ran, so sehr sich Hersteller wie Jabra immerhin bemühen.

Eine zweite Gemeinsamkeit zu den AirPods und ein weiterer Unterschied: Mitgeliefert ist eine Ladeschachtel, in der die Ohrstöpsel für laut Hersteller einen drei Stunden langen Dauerbetrieb Energie tanken können. Der Akku in der Schachtel lädt sich Mikro-USB und bietet zwei weitere Komplettladungen, wir könnten also neun Stunden lang - plus Aufladezeit - die Elite Sport ohne Zugang zu einer Steckdose nutzen. Da sollten sogar wir eine Marathondistanz zurücklegen können, muss ja nicht auf einmal sein...Die Laufzeit von drei Stunden können wir in unseren Test recht gut reproduzieren, nach einer Stunde in der Schachtel waren die Elite Sports auch wieder voll aufgeladen.

Der Unterschied zu den AirPods besteht in der etwas mühseligeren Kopplung der Ohrhörer mit dem iPhone . Während die Lösung von Apple sich quasi sofort mit anderen Apple-Geräten koppelt, müssen wie die Jabras erst in den Pairingmodus schicken. Etwas unschön mit gleichzeitigem Druck auf beide in den Ohren steckenden Teilen. Warum auch immer gelingt uns das erst beim zweiten Mal, danach verbinden sich iPhone und Ohrhörer aber immer so flott, wie man es von Bluetoothhörern gewohnt ist: Einschalten - und da sind sie.

Siri im rechten Ohr

Interessant: Nehmen wir den rechten Ohrstöpsel, der gewissermaßen der Master des Paares ist, aus dem Ohr, dann hört auch der linke sofort auf, die Musik abzuspielen. Nur den linken aus dem Ohr genommen, dudelt die Musik weiter. Hintergrund ist natürlich folgender: Der rechte Ohrhörer ist auch derjenige welche, mit dem wir Siri aufrufen und mit dem iPhone telefonieren - am linken regelt man die Lautstärke. Mit Siri zu kommunizieren gelingt erst nach ein paar Versuchen, da hatten wir schon besser funktionierende drahtlose Kopfhörer getestet. Immerhin ist die Sprachqualität beim Telefonieren bestens. Wir wollen uns ohnehin auf das Laufen konzentrieren und keine Telefonate führen.

Für manche womöglich ein Problem: Der rechte Hörer lässt sich nicht so einfach in das linke Ohr stecken, Linkshänder müssen für die Bedienung also entweder umgreifen oder mit der womöglich schlechteren Hand herumfuhrwerken - das ist bei den technisch identischen und nur in der Form asymmetrischen AirPods besser gelöst.

Auf geht's zum Sport: Fünf Grad unter Null und Eis auf der Laufstrecke dürfen uns nicht schrecken.

Keine Verlustangst

Schon beim Anlegen der Ohrhörer merken wir, dass sie deutlich vertrauenswürdiger sind als die AirPods. Nicht nur haben wir wie oben beschrieben, sie mit Adaptern soweit im Gehörgang zu fixieren, dass dieser abschließt, ebenfalls in drei Größen liefert der Hersteller eine Art von Silikonbügel mit, der die Stöpsel in der Ohrmuschel festzuhalten hilft. Das Ergebnis unseres Tests: Das funktioniert einwandfrei, weder verrutschen die Jabras beim Laufen, noch gehen sie verloren.

Die zugehörige App ist an sich eine Fitnessapp mit eingebauter Steuerung der Ohrhörer. Da wir ohnehin uns schon immer mit der Entscheidung schwer tun, ob wir nun beim Laufen Runkeeper oder die Aktivitäten-App der Apple Watch verwenden oder beides, haben wir nun mit einer dritten Anwendung zu tun. Diese begeistert uns aber so sehr, dass sie zur Lieblingsapp zum Joggen werden könnte.

Hervorragende Fitnessapp

Denn die App Jabra Sport genügt auch höheren Ansprüchen. Die Grundfunktionen wie Messung der Geschwindigkeit und Aufzeichnung der Trainings beherrscht sie natürlich wie Runkeeper, Runtastic und Konsorten, hinzu kommen aber ein paar nützliche Funktionen, für die man anderswo extra zahlen müsste. So bietet uns die App zunächst eine Reihe von Fitnesstests an, um unsere späteren Läufe dann besser einordnen zu können. Wir sollen etwa mal versuchen, in zwölf Minuten so weit wie möglich zu kommen (auf Eis? Schlechte Idee...) oder 15 Minuten bei 70 bis 100 Prozent der Herzfrequenz laufen. Auch für das Cross-Training hat die App Jabra Sport diverse Empfehlungen für uns und begleitet uns beim Strampeln auf dem Ergometer. Je öfter man die App nutzt und die Tests durchläuft, umso genauer trifft sie Aussagen zu unserem Fitnesslevel. Sogar eine Einschätzung für eine Marathonzeit bekommen wir schon bald: 5 Stunden, 47 Minuten. Zwischendrin müssten wir halt nachladen.

Wir verzichten aber erst  einmal auf alle Einstiegstests und legen mit einem freien Lauf los - zum Vergleich auch unter Mitwirkung der Aktivitäten-App der Apple Watch.

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Genaue Ansagen, Trainingsziele im Blick

Was uns die Trainerin im Ohr ansagt, ob wir uns etwa mit Strecke, Zeit und Tempo zufrieden geben, oder ob wir auch noch etwas über den Puls wissen wollen, können wir in anderen Apps ja auch einstellen. Beim Elite Sport haben wir aber nicht erst alle fünf oder zehn Minuten das Vergnügen, über die aktuellen Leistungsdaten Bescheid zu bekommen, sondern können die App mit Druck auf einen der beiden Knöpfe des rechten Ohrhörers abfragen - der andere hält übrigens die Musik an oder aktiviert Siri. Nach zwei Kilometern meldet sich die Stimme dann wieder selbstständig - das lässt in der App noch genauer regeln. Und zwar beeindruckend granular: Die Frequenz der Ansage ist auf die Minute genau justierbar und auf den Kilometer bis hin zu 15 - Anfänger können sich sogar alle 250 oder 500 Meter über ihre Leistungsdaten informieren lassen. Man kann auswählen, ob nach Zeit oder Strecke Informationen kommen oder sowohl als auch. In einem unserer Tests ließen wir uns alle fünf Minuten oder 500 Meter eine Ansage geben - das ist jedoch wenig praxisrelevant, weil stets die Stimme im Ohr spricht. Wir wollten unser Tempo kontrollieren, das geht aber auch ohne ständige Ansage der Zwischenzeiten. Denn unter dem Punkt "Mich verfolgen" kann man der App ein Ziel hinsichtlich Puls, Trittfrequenz oder Geschwindigkeit geben. Wir hören - zusätzlich zu den geplanten Ansagen - dann auch ständig, dass wir langsamer laufen sollten, um unser Wunschtempo zu erreichen. Der Aufforderung nachzukommen ist nicht weiter schwer, die App meldet sich dann auch wieder, wenn wir die Geschwindigkeit ausreichend reduziert haben. Am Ende des Laufes sind wir dann aber gut 20 Sekunden auf den Kilometer langsamer als geplant - App und Läufer werden sich noch ein wenig aneinander anpassen müssen. Das Training stoppt nicht automatisch wenn wir stehen bleiben aber ein kurzer Tipp auf den Knopf im rechten Ohr hält es an und startet es anschließend wieder. Für das komplette Beenden müssen wir aber dann doch wieder zum iPhone greifen.

Pulsmessung im Ohr

Hatten wir etwas von den Pulsdaten erwähnt? Ja, hatten wir. Und hier wird es wirklich interessant, denn der Jabra Elite Sport misst die Herzfrequenz direkt im Ohr, zusätzliche Geräte wie Pulsgurte oder Armbanduhren sind also nicht notwendig. Unserem Trainer im echten Leben, der uns riet, lieber etwas langsamer als mit zu hohem Puls zu laufen, würde anhand der vom Elite Sport ermittelten Daten erst einmal einen Schock bekommen, denn die Messung legt gegenüber der der Apple Watch noch einmal etliche Schläge pro Minute drauf. So sind wir laut Apple Watch mit 147 bpm unterwegs (130 hatte der Trainer empfohlen!), der Jabra behauptet aber doch glatt etwas von 155 Schlägen! Die Diskrepanz reduziert sich jedoch im Laufe des Trainings und Apple Watch wie Ohrhörer zeigen die gleiche Frequenz an. Sowohl die Aktivitäten-App als auch die Jabra Sport geben 149 bpm als Durchschnittswert aus.

Fazit

Die Jabra Elite Sport sind für Sportler gedacht und sind aufgrund des weit besseren Sitzes und der starken Fitnessapp auch die bessere Empfehlung im Vergleich zu Apples AirPods. Vergleichen lassen muss sich die Lösung aber auch eher mit The Dash von Bragi , die ebenfalls den Puls im Ohr messen. Hier können wir keine klare Präferenz nennen, da unterschiedliche Sportler die beiden In-Ears getestet haben. Mit einem Preis von 250 Euro sind die Elite Sport zwar um 50 Euro günstiger als The Dash, kommen aber klar teurer als die AirPods. Den Preis sollten sie ambitionierten Sportlern aber auch wert sein. Die kostenlose App indes funktioniert auch mit anderen Bluetooth-Kopfhörern, dass aber ohne Pulsmessung und somit nur eingeschränkt.

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