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Mac Mini 2012 im Test – Günstig bei starker Leistung

  • April 29,2022
  • Barbara Krüger

Der Mac Mini des letzten Jahres brachte einige maßgebliche Veränderungen mit sich. Wir zeigen Ihnen, welche Neuerungen der Jahrgang 2012 bringt und was Sie für Ihr Geld bekommen.

Im Mac Mini 2011 ersetzte Apple mit Intels Core-i5-Prozessor den veralteten Core 2 Duo, baute Thunderbolt-Anschlüsse ein und verabschiedete sich vom eingebauten Superdrive. Der neue Mac Mini des Jahrgangs 2012 mag zwar nicht ganz so revolutionär sein wie das 2011er-Modell, doch seine aktualisierte Hardware kann sich durchaus sehen lassen.

Der 2012er Mac Mini besitzt nun USB-3-Schnittstellen, die die deutlich trägeren USB-2-Anschlüsse ersetzen. Zudem verfügt der neue Mac Mini über einen schnelleren, integrierten Grafik-Chip sowie als erstes Modell der Baureihe über einen Quard-Core-Prozessor.

Alte Bekannte

Der aktuelle Mac Mini hat einige der Mitte 2010 mit dem heutigen Formfaktor eingeführten technischen Aspekte  - dazu gehört unter anderem das schlichte, aus Aluminium gefertigte Unibody-Gehäuse (3,6 cm (H) x 19,7 cm (B) x 19,7 cm (T)). An der Vorderseite befinden sich das Stecknadel-kleine Betriebslicht sowie eine Infrarot-Schnittstelle für die optional erhältliche Fernbedienung. Die Rückseite teilt sich der Einschaltknopf mit dem Anschluss für das Netzgerät, Schnittstellen für das Gigabit-Ethernet, Firewire 800, HDMI, Thunderbolt und USB 3. Ein SDXC-Kartenleser sowie ein Audio-Ein- und Audio-Aus-Anschluss runden die Schnittstellenreihe ab. Die verbaute 802.11a/b/g/n WLAN-Antenne, Bluetooth 4.0 und der Infrarot-Anschluss sorgen währenddessen für eine drahtlose Verbindung.

Wie immer lädt Apple den Nutzer dazu ein, die eigene Tastatur, Maus sowie Bildschirm zur Mac-Mini-Party mitzubringen, denn diese sind im Lieferumfang nicht enthalten. Im Karton befinden sich dafür ein HDMI-auf-DVI-Kabel, wobei in manchen Fällen zusätzliche Adapter notwendig werden – diese kosten allerdings extra.

Test: Mac Mini mit Fusion Drive

Das Gehäuse sitzt auf einer rund 6 Millimeter dünnen Plastikscheibe, die bei einer Drehung von rund einem Zentimeter abgenommen werden kann, um somit die beiden Arbeitsspeicher-Steckplätze freizulegen. Sowohl die Version für 629 Euro als auch die für 829 Euro enthalten jeweils zwei 2GB 1600MHz DDR3 SDRAM Module (und somit insgesamt 4GB Arbeitsspeicher), wobei sich die Gesamtkapazität beim Kauf auf insgesamt 16 GB erweitern lässt.

In Sachen „Datenspeicher“

Das Einsteigermodell für 629 Euro liefert Apple mit einer knatternden 5400-rpm 500GB Festplatte aus. Abgesehen vom Arbeitsspeicher erlaubt Apple keine zusätzlichen Upgrades. Im Spitzenmodell für 829 Euro ist ebenfalls eine Festplatte mit einer Geschwindigkeit von 5400-rpm verbaut, doch mit doppelter Speicherkapazität (1TB). Für weitere 300 Euro bekommt das Spitzenmodell eine 256 GB-SSD, für 250 Euro einen Fusion Drive mit einer Gesamtkapazität von 1 TB. Beim Fusion Drive schreibt der Rechner die Daten zuerst auf eine 128-GB-SSD und somit mit deutlich höherer Geschwindigkeit , die Kapazität der größeren Festplatte mit 1 TB wird dabei wiederum für die längerfristige Datenspeicherung genutzt. Das Betriebssystem sowie Anwendungen sind ab Werk auf der SSD gespeichert. Langfristig soll der Fusion Drive die Arbeitsabläufe des Nutzers erlernen, um somit die bestmögliche Performance beim Verschieben von Daten und Anwendungen zwischen SSD und Festplatte herauszuholen. Beispiel: Kommt Aperture zum häufigen Einsatz und iPhoto nur selten, verschiebt der Fusion Drive gemeinsam mit OS X sämtliche Daten rund um iPhoto auf die langsamere Festplatte und schreibt Aperture-Informationen auf die schnellere SSD.

Prozessor-Schub

Im Inneren des Mac Mini für 629 Euro arbeitet ein 2,5 GHz schneller Dual-Core-Prozessor Core i5 der Reihe Ivy Bridge. Das Modell des letzten Jahres verfügt ebenfalls über eine 2,5 GHz Dual-Core Core i5 Prozessor, wobei dieser jedoch aus der Sandy-Bridge-Familie stammt. Der für 829 Euro erhältliche Mac Mini bietet einen 2,3 GHz Quad-Core Core i7 Ivy-Bridge-Prozessor. Sowohl der i5 als auch der i7 unterstützen Intels Hyperthreading-Technologie. Diese erlaubt es Anwendungen vier virtuelle Prozessor-Kerne auf dem Core i5 und acht Kerne auf dem Core i7 anzusprechen. Des Weiteren unterstützen beide Prozessoren Turbo Boost. Diese Funktion erhöht – wenn nötig – die Geschwindigkeit des Prozessors. Das heißt: Kommt der Turbo Boost zum Einsatz, kann der 2,5 GHz Core i5 Prozessor bis zu 3,1 GHz erreichen, der 2,3 GHz Core i7 Prozessor bis zu 3,3 GHz. Wie erwartet hängt der 2,3 GHz Quad-Core Core i7 Mac Mini bei Aufgaben, die eine hohe Prozessoren-Leistung erfordern, den Mac Mini samt 2,5 GHz Dual-Core Core i5 ab. MathematicaMark fiel auf dem Quad-Core-System 72 Prozent schneller aus, der Cinebench-CPU-Tests benötigte 51 Prozent weniger Zeit als das Dual-Core Modell, um den Testlauf anzuschließen. Hinweis: Für weiter 100 Euro lässt sich das Spitzenmodell auf einen 2,6 GHz Intel Core i7 aufstocken, der im Turbo-Boost-Modus eine Taktung von bis zu 3,6 GHz erreichen kann.

Grafik-Leistung

Der neue Mac Mini verwendet den stark verbesserten 4000-Grafik-Prozessor. Dabei handelt es sich um einen in die CPU integrierten Grafik-Prozessor, der auf den Hauptspeicher des Mac Mini zugreift. Ein separater Grafik-Chip wiederum setzte auf den ihm zugewiesenen Video-Speicher. Gerade für Anwendungen, die eine hohe Leistung beanspruchen, eignen sich separate Grafik-Prozessoren deutlich besser. Beispiel: Der HD 4000 Grafik-Prozessor erzielt eine höhere Bildrate als der zuvor verbaute HD 3000 Grafik-Prozessor und eignet sich somit besser für Spiele – gleichzeitig hinkt er der Leistung des separaten AMD Radeon HD 6630M Grafik-Prozessors hinterher. Im Portal-2-Test arbeitete das neue Einsteigermodell 27 Prozent schneller als sein Vorgänger. Dafür war das Vorgänger-Spitzenmodell mit seinem separaten  Grafik-Prozessor AMD Radeon 24 Prozent schneller als das neue Spitzenmodell mit seinem integrierten Grafik-Chip Intel HD 4000.

Das neue Modell für 629 Euro ist im Speedmark-8-Test 31 Prozent schneller als das 2011er-Modell. Insgesamt ging der neue Mac Mini in nahezu allen Test als das schnellere System hervor – lediglich bei Anwendungen, die eine hohe Prozessor-Leistung erfordern, fielen die Testergebnisse geringfügig besser aus. Obwohl es sich beim neuen Mac Mini nach wie vor um eine 5400-rpm-Festplatte handelt, fielen auch hier die Testergebnisse deutlich höher aus.

Im Vergleich zwischen dem neuen Einsteigermodell und dem Einsteigermodell aus dem Jahr 2010 mit einem 2,4 GHz Core 2 Duo Prozessor beendete der neue Mac Mini den Cinebench-CPU-Test 68 Prozent schneller und benötigte lediglich die Hälfte der Zeit. Der neue 2,3 GHz Quadcore Core i7 Mac Mini für 829 Euro ist 37 Prozent schneller als das 2011er-Modell – hier ist zu beachten, dass das Vorgänger-Spitzenmodell über einen 2,5 GHz Dual-Core Core i5 Prozessor der veralteten Sandy-Bridge-Familie verfügt.

Fazit

Der neue Mac Mini baut auf der soliden Grundlage des 2011er-Modells auf. Sollten Sie Desktops gegenüber Laptops bevorzugen, sich allerdings nicht mit den Glossy-Bildschirmen des iMacs anfreunden können, stellt der Mac Mini für die meisten Aufgaben eine gelungene Alternative dar. Aufgrund des Quadcore-Prozessors Core i7, des größeren Speichers und der Erweiterungsmöglichkeiten im Apple Store erweist sich das Modell für 829 Euro deutlich attraktiver als die billigere Version für 629 Euro. Dennoch kann sich das Einsteigermodell in punkto Leistung durchaus sehen lassen und richtet sich vor allem an diejenigen, die an einem Mac arbeiten möchten, ohne dabei all zu tief in die Tasche greifen zu müssen.

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