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Drei wasserdichte Hüllen für das iPhone 6(S) im Test

  • June 01,2022
  • Barbara Krüger

Schon ab 15 Euro kann man sein iPhone 6 oder 6S wasserdicht einpacken. Was taugen die Hüllen? Wir haben drei getestet. Und eine zusätzlich für das iPhone 5S.

Sommerzeit bedeutet Freibad-Saison, Baggersee-Plantschen, Kajak-Tour und Segeltörn. Das iPhone muss mit – schließlich will man den Ausflug dokumentieren, manchmal auch navigieren und anschließend den Fahrdienst nach Hause anfunken. Dumm nur, dass iPhone und Wasser sich nicht vertragen. Eine wasserdichte Hülle muss her! Doch wie zuverlässig schützt sie das Smartphone? Und klappt die Bedienung auch unter Wasser? Wir haben drei wasserdichte Hüllen für das iPhone 6 und iPhone 6S und eine für das iPhone 5S getestet – eine davon ist aber auch gut für ältere iPhones und Android-Smartphones geeignet.

FRĒ Lifeproof – perfekt für das Freibad

Die Hülle Fre Lifeproof verspricht das iPhone bis in eine Wassertiefe von zwei Metern trocken zu halten. Zumindest dann, wenn man es nicht länger als eine Stunde in das kühle Nass taucht. Auch Stürze aus zwei Metern soll das iPhone mit der Lifeproof-Hülle unbeschadet überstehen. Wir haben Fre Lifeproof für das iPhone 6 und 6S getestet, es gibt das Case aber auch für ältere iPhones und sogar für das Samsung Galaxy S4, S5 und S6.

Der Hersteller legt seiner wasserdichten Hülle neben einer mehrsprachigen Anleitung noch ein Reinigungstuch und einen Audio-Adapter bei. Ersteres soll Rückstände und Schmutz entfernen, bevor man das iPhone 6(S) in die Hülle legt. Letzteres stellt sicher, dass das iPhone 6 auch mit eingesteckten Kopfhörern wasserdicht bleibt.

Bevor man aber sein iPhone in die Hülle einpackt, rät der Hersteller zu einem Test, ob die Hülle auch wirklich wasserdicht ist. Vermutlich sollen Produktionsfehler ausgeschlossen werden – ein Vorgehen, das Sinn macht und das auch die anderen Hersteller im Test empfehlen. Bleibt das Innere vom Fre Lifeproof nach 30 Minuten unter Wasser trocken (legen Sie einfach einen leichten Stein darauf oder eine Tasse), haben Sie alles richtig verschlossen und die Hülle ist nicht defekt. Den Test solle man alle drei Monate wiederholen, rät der Hersteller. Wir raten zusätzlich zu einer Wiederholung, wenn die Hülle einmal herunterfallen sollte. Noch ein letzter Hinweis, bevor es mit dem Test losgeht: Spülen Sie das Case nach dem Kontakt mit Seife, Chlor- oder Salzwasser mit Süßwasser ab, um die Dichte zu erhalten.

Das Einpacken in die Lifeproof-Hülle geht leicht von der Hand. iPhone 6 korrekt ausgerichtet in die Hüllen-Rückseite legen, Deckel drauf und sicherstellen, dass alle Kanten eingerastet sind. Dann noch den Netzkabelanschluss verschließen und die Vorrichtung über der Audio-Buchse festziehen.

Das Öffnen der Hülle erweist sich ebenfalls als leicht. Man sollte jedoch eine Münze zur Hand haben, um Vorder- und Rückseite vorsichtig in der dafür vorgesehenen Kerbe trennen zu können.

Beim Testen passiert uns ein Missgeschick. Die Hülle fällt unsanft zu Boden, der Verschluss für den Stromkabel-Anschluss springt raus. Ob die Hülle noch wasserdicht ist? Wir fädeln den Verschluss mit etwas Mühe wieder ein; es sind sichtbare Zeichen des Sturzes zurückgeblieben. Aber das Case übersteht auch den zweiten Test und bleibt dicht. Auch mit Audio-Adapter bleibt das Innere in einer dritten Runde trocken.

Preis (ohne Versand): Bei Mobilefun kostet Fre Lifeproof 70,49 Euro , im Preisvergleich beginnen die Preise bei rund 60 Euro.

Fazit zum Fre Lifeproof: Die Hülle ist dicht und robust genug, um auch den ein oder anderen Sturz heil zu überstehen. Die Bedienung unter Wasser klappt sehr gut, auch Touch ID funktioniert prima. Wermutstropfen: Es gibt keine Öse und keinen Haken, mit dem man das Case an seiner Kleidung, dem Rucksack oder einer Kette um den Hals befestigen könnte. In trüben oder tiefem Gewässer sollte man sein iPhone besser gut festhalten. Empfehlenswert für: Biergarten (Umgekippte Mass? Kein Problem!), Freibad (im klaren maximal zwei Meter tiefen Wasser leicht zu finden), die Insel Kaua’i (11.684 mm Jahresniederschlag).

Catalyst – optimal für Wassersport

Die Catalyst-Schutzhülle für das iPhone 6 soll auch in fünf Meter Tiefe noch wasserdicht sein und Stürze aus zwei Metern Höhe überleben. Das Case besteht gefühlt zu 90 Prozent aus durchsichtigem Material, was das iPhone gut zur Geltung bringt. Der Rand fühlt sich gummiartig an – das sorgt für einen guten Griff. Das Zusammensetzen von Vorder- und Rückseite ist nicht schwer, hält aber ein paar Stolperfallen bereit. So darf unter keinen Umständen der Gummiring aus seiner Vertiefung schlüpfen und es gilt genau zu kontrollieren, ob alle Ecken eingerastet sind. Tatsächlich drang im ersten Versuch Wasser ein, weil wir die Abdeckung der Anschlüsse nicht exakt angebracht hatten. Gut, dass wir das iPhone noch nicht eingelegt hatten! Beim zweiten Versuch haben wir alles richtig gemacht und das Innere blieb trocken.

Gut gefallen hat uns, dass der Hersteller der Hülle eine kleine Öse spendiert hat, mit der man das iPhone an der Badehose oder am Kanu festbinden kann.

Preis (ohne Versand): Bei Gravis kostet Catalyst 74,99 Euro , im Preisvergleich beginnen die Preise bei etwas über 50 Euro.

Fazit zur Catalyst-Hülle: Diese Hülle erwies sich als etwas fummelig beim Einpacken des iPhones. Man muss genau aufpassen, dass alles geschlossen ist. Doch der Aufwand lohnt sich. Sie macht in unserem Vergleichstest optisch die beste Figur und das iPhone 6 lässt sich mit ihr gut bedienen (auch Touch ID klappt). Empfehlenswert für: den Badesee (vorher checken, ob tiefer als fünf Meter), Selfies am Strand (das iPhone kommt perfekt zur Geltung), Rund um Wannsee (Achter- und Vierer-Regatta mit Steuermann mit Massenstart).

Survivor + Catalyst – für iPhone 5S und SE

Catalyst stellt auch einen kleineren Bruder für seine große Hülle zur Verfügung: das "Survivor + Catalyst". Dieses Case kann man ebenfalls tauchen lassen, aber nur mit dem iPhone 5S oder SE. Anders als bei der größeren Version ist die Umrandung der Hülle nicht gummiert, sondern aus Plastik. Diese hat dann die nötigen Öffnungen bzw. Ersatzknöpfe für den Power-Button oder den Lightning-Anschluss. Auch an die Audiobuchse kann man in der Hülle kommen, die ist mit einer Art Schraube gesichert. Einzig und alleine das Entfernen der Kopfhörer aus der Buchse fällt schwer: Man kommt, bedingt durch die Dicke der Hülle, nur schwer an den Stecker heran, man muss also an dem weichen Teil des Kabels ziehen, bis es draußen ist. Im Unterschied zu der iPhone-6S-Hülle (siehe oben) lässt sich das iPhone 5S nicht mit der Touch ID bedienen, den Home Button bedeckt eine Plastikfläche, das iPhone lässt sich so nur per Sperr-Code entsperren. In unserem Test haben wir die Hülle für eine halbe Stunde unter Wasser gelegt, konnten danach keine Wasserschaden oder Feuchtigkeitsspuren feststellen. Die größte Hürde bei Benutzung dieser Hülle wird wohl das Auspack-Prozedere sein. Beim Anlegen hatten wir keine Probleme gehabt, das iPhone lässt sich leicht ins obere Teil legen, den Deckel obendrauf, fest drücken und die vorhandenen Laschen zu machen. Umgekehrt geht es deutlich schwieriger: Will man den Deckel entfernen, muss man fast schon rohe Gewalt anwenden, bis sich die zwei Teile der Hülle trennen. Auch danach bleibt das iPhone in der Hülle fest stecken, man muss es regelrecht herauspulen.

Auf Amazon kostet die Hülle rund 60 Euro (ohne Versand) .

Fazit zur Survivor+Catalyst Hülle: Die Nutzung an sich ist in Ordnung, unser iPhone bleibt trocken, selbst nach einer halben Stunde im vollen Bierkrug. Die Anbringung der Hülle ist selbsterklärend, nicht so das Abmachen, man muss sich echt anstrengen, das iPhone herauszuholen.

DiCaPac WP-C1 – Budget-Hülle für das iPhone

Die Hülle von DiCaPac ist im Wesentlichen nicht viel mehr als eine stabile Plastik-Tasche mit wasserdichtem Verschluss und Sichtfenster für die Kamera. Durch die einfache Konstruktion ist der Preis sehr niedrig und die maximale Wassertiefe liegt bei beachtlichen zehn Metern. Die WP-C1 kann man sich mit dem beigelegten Band um den Hals hängen und hat die Hände frei für Wassersport-Aktivitäten. Unser Testexemplar der Größe „S“ nimmt Smartphones bis 5,1 Zoll auf, also auch das iPhone 6(S). Oder Google-Handys dieser Größen-Ordnung, etwa das Nexus 4 oder Galaxy S5. Die DiCaPac-Hüllen gibt es aber auch größer – für das iPhone 6 Plus etwa und sogar für das iPad .

Das Einpacken geht sehr leicht und schnell. Einfach den Plastik-Verschluss aufziehen, das iPhone hineinschieben und wieder schließen. Dann den Verschluss ein paar Mal entlang der vorgegebenen Linien falten und mittels Klettverschluss noch einmal verschließen. Das Auspacken geht genauso leicht, nur in anderer Reihenfolge.

Richtig schwergängig ist hingegen die Bedienung des iPhones in der Hülle. Durch die Schutzfolie hindurch sind Tasten und Touchsceen nur umständlich zu nutzen.

Preis (ohne Versand): Bei Mobilefun kostet das DiCaPac 14,49 Euro, im Preisvergleich gibt es derzeit kein günstigeres Angebot.

Fazit zum DiCaPac WP-C1: Die Hülle ist sicherlich kein Hingucker, hält das iPhone 6 aber trocken. Ein Vorteil ist die Flexibilität: Ich kann auch andere Smartphones mit diesem Case schützen. Empfehlenswert für: Surfer und Stand-Up-Paddler (sie hängen sich das iPhone einfach um den Hals), Apnoe-Anfänger (bis zu 10 Meter tief) und Kinder (das Täschchen nimmt auch Papis ausrangiertes iPhone 4 oder ein Android-Phone auf). Alle Hüllen haben eines gemein: Wenn Sie unsachgemäß verschlossen werden, kann Wasser eindringen. Speziell für diesen Fall empfehlen wir Ihnen einige Ratschläge, was bei einem Wasserschaden zu tun ist . Noch ist nicht alle Hoffnung verloren! Wenn es nicht unbedingt eine wasserdichte Hülle für das iPhone sein muss, ist die Auswahl deutlich größer bei gleichzeitig niedrigeren Preisen.

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